Üdvözöljük! 

(Willkommen)

Es ist kein Geheimnis, dass es uns meist in den Süden zieht. Die Strände von Losinj oder Piran locken und weiter drüben, im Westen, warten die zahlreichen Ultralight-Plätze Italiens darauf erkundet zu werden. Unsere östlichen Nachbarn werden dabei oft etwas vernachlässigt.

Nicht nur deshalb fiel die Wahl anlässlich Klaus Karners 50. Geburtstag darauf, zwei etwas unbekanntere Ziele anzusteuern: Nach einer Zwischenlandung im ungarischen Pécs sollte es weiter nach Jakabszállás gehen, wo sich das Hotel direkt am Flugplatz einen ausgezeichneten Ruf erworben hat. 

Flieger und Crews waren schnell zusammengestellt: Ernestine Bischof, Herbert Rud und Hans Heinricher entschieden sich für die D-ERIN, Andreas Knapp und Wolfgang Löscher für die OE-DLU und Klaus Karner und Stefan Jäger für die OE-DSM.

Das Wetter an diesem Frühlingstag war perfekt: Die Karten deuteten „Severe CAVOK" für die gesamte Strecke an. Dementsprechend einfach war auch die Flugplanung, von Klagenfurt ging es über den slowenischen und kroatischen Airspace nach Osten. 

Das Routing über die VFR-Reporting Points DIPSA, RADLY, OBUTI (Grenze zwischen Slowenien und Kroatien) und KOPRY (Grenze zwischen Kroatien und Ungarn) ist etwa 170 Meilen lang und mit unseren Viersitzern locker in 1,5 Stunden zu bewältigen. Die Controller entlang der Strecke waren freundlich (wie fast immer in Slowenien, Kroatien und Ungarn) und die Landungen in Pécs erfolgten problemlos – eine 1,5 Kilometer lange Asphaltpiste, ein aufgeräumter Apron und freundliches Personal erwarteten uns.

Das Routing über die VFR-Reporting Points DIPSA, RADLY, OBUTI (Grenze zwischen Slowenien und Kroatien) und KOPRY (Grenze zwischen Kroatien und Ungarn) ist etwa 170 Meilen lang und mit unseren Viersitzern locker in 1,5 Stunden zu bewältigen.

Pécs, auf Deutsch „Fünfkirchen", ist eine wunderschöne Stadt im Komitat Baranya, die mit 150.000 Einwohner ungefähr eineinhalbmal so groß wie Klagenfurt ist, über eine Universität verfügt und kulturelles und politisches Zentrum der Donauschwaben ist.

Der Flugplatz Pogany liegt ungefähr 15 Taxi-Minuten außerhalb des Stadtzentrums und nach kurzer Fahrt wurden wir vor einem der bekanntesten Denkmäler der Stadt abgesetzt: die Moschee von Pécs wurde zur Zeit der Osmanen 1546 aus den Steinen einer abgerissenen Kirche errichtet und gilt heute als eines der bedeutendsten Beispiele ihrer Art in Europa. Nach dem Ende der osmanischen Herrschaft wurde das Gebäude 1686 an die Jesuiten übergeben und dient seitdem als christliche Kirche.

Wenige Schritte vom wunderschönen Hauptplatz entfernt fanden wir mit dem „Moody Blue" einen Lagerplatz und stießen nicht nur auf unsere Reise, sondern vor allem auf Klaus' Geburtstag an, der den (Ausflugs-) Stein erst ins Rollen gebracht hatte. Ungarn hatte sich als gute Wahl erwiesen. 

Nach einem ebenso gepflegten Mittagessen in der Stadt und einem dementsprechend leicht veränderten „weight & balance“ ging es per Taxi wieder zurück um Flugplatz, dessen einziges Handicap etwas eingeschränkte Öffnungszeiten am Samstag sind. Um 16 Uhr, so bat man uns, mögen wir doch alle wieder in der Luft sein. 

Für uns kein Problem, lag doch noch der etwa 40-minütige Flug von Pécs nach Jakabszállás vor uns. Auch hier war die Flugplanung denkbar einfach – eine gerade Linie nach Nordosten. Nach Überquerung der Donau waren wir nach circa 15 Minuten auch in der Platzrunde von Jakabszállás, das nicht nur über zwei parallele Pisten (Asphalt und Gras) verfügt, sondern auch noch über eine Runway-Beleuchtung, die auch Nachtankünfte ermöglicht.

Das „Aero Hotel" am Platz bietet rustikalen 3-Stern-Charme mit einer großzügigen Terrasse und idealem Blick auf die Pisten. In Steinwurf-Weite von einer zum Denkmal umfunktionierten alten ungarischen MiG17 genossen wir weitere Getränke und einen wunderschönen Sonnuntergang, der die Landschaft in tiefes Orange tauchte. 

Die Müdigkeit von der Anreise war dann auch bald wieder verflogen, rund um die Flieger wurden Erinnerungsfotos geknipst und Klaus lud zum ausgezeichneten Abendessen ins Aero Hotel ein. Irgendwann wurden die Augen aber doch schwer und wir zogen uns in unsere Zimmer zurück.

Weil wir eine spontane Truppe sind, wurde am nächsten Morgen auch der Plan für den Rückflug noch geändert: Statt einem direkten Routing zurück nach Klagenfurt entschieden wir uns für einen Abstecher nach Hertelendy. Das malerische ungarische Jagdschloss und 5-Sterne-Hotel sollte MCK-Piloten aus zahlreiche Erzählungen bereits bekannt sein. Das Hotel ist inzwischen wieder voll im Betrieb und war bei unserem Besuch sogar ausgebucht – ein Platz auf der Terrasse wurde uns aber äußerst freundlich angeboten und wir konnten bei einem kühlen Getränk bzw. Kaffee noch den Ausblick auf den Schlosspark genießen.

Dann hieß es allerdings endgültig „Aufbruch", nach dem etwa 80 Minuten langen Rückflug von der dem Schloss zugehörigen Piste nach Klagenfurt wurden die Flieger noch versorgt. Dass wird den Ausflug mit einem kleinen „Debriefing“ und einem letzten gemeinsamen Bier im Clubhaus ausklingen ließen, versteht sich von selbst. . .